Ehegattensplitting – Was ist das?
Ehegattensplitting – Was ist das?
Ehegattensplitting – Was ist das?
☝️  Allgemeines

Ehegattensplitting – Was ist das?

Tim Groshaupt
Steuerberater
Uhr6 min Lesedauer
KalenderAktualisiert am: 11.04.2024

Ehegattensplitting ist wahrscheinlich einer der bekanntesten Begriffe aus dem Steuerrecht. So ganz genau wissen die meisten aber trotzdem nicht, was dahin steckt. Damit du deiner besseren Hälfte einen romantischen Antrag mit dem Ehegattensplitting begründen kannst, erklären wir alles, was du über das Ehegattensplitting wissen musst 💍

Das Wichtigste zum Ehegattensplitting in Kürze

  • 💍
    Das Ehegattensplitting ist eine Möglichkeit für Ehepaare, um Steuern zu sparen.
  • ⚖️
    Besonders vom Ehegattensplitting profitieren Paare mit einem unterschiedlich hohen Einkommen.
  • 👩‍❤️‍👩
    Auch gleichgeschlechtliche Ehepaare haben Anspruch auf das Ehegattensplitting.
  • 💸
    Das Besondere am Ehegattensplitting sind die doppelten Pauschbeträge und Freibeträge.
Fakten

1
  Was genau ist Ehegattensplitting?

Durch das Ehegattensplitting wird das Einkommen von euch beiden zusammengerechnet und ihr gebt dann eine gemeinsame Steuererklärung ab. Das hat vor allem den Vorteil, dass ihr von doppelten Freibeträgen profitiert. Nach dieser Rechnung wird dann das zu versteuernde Einkommen halbiert 🌓

Anhand des halbierten Betrags wird für euch beide die Einkommensteuer mit der Lohnsteuertabelle berechnet. Dieser Betrag wird dann nochmal verdoppelt, und das ist dann die Lohnsteuer, die ihr zu zweit zahlen müsst. In der Regel zahlen beide Ehepartner dadurch weniger Steuern 🤩

2
  Das sind die Voraussetzungen für das Ehegattensplitting

Damit ihr vom Ehegattensplitting profitieren könnt, müssen insgesamt 3 Voraussetzungen gegeben sein:

Symbolbild Ehegattensplitting

3
  Was bringt die Zusammenveranlagung eigentlich?

Die Zusammenveranlagung bringt doppelte Steuerfreibeträge. Auch Pauschbeträge werden verdoppelt. Wenn einer von durch ein geringeres Einkommen nicht alle Freibeträge nutzen könnte, so werden diese auf das Einkommen des anderen gerechnet.

Als Ehepaar zahlt ihr durch diesen Splittingvorteil dann deutlich weniger Steuern, da euch auch die Steuerprogression zugutekommt 🤩

Wenn beide Ehepartner nahezu das gleiche Gehalt haben, gibt es auch keinen nennenswerten Splittingvorteil 😅

Wie hoch ist die Steuer beim Splitting?

Die Steuer ist natürlich immer von eurem gemeinsamen Einkommen abhängig. Nachdem nun aber alle Freibeträge und Pauschbeträge verdoppelt werden und zusätzliche Ausgaben wie Werbungskosten abgezogen wurden, wird die Steuer mit der Splittingtabelle berechnet 🧮

Wann lohnt sich die gemeinsame Veranlagung?

Eine gemeinsame Veranlagung lohnt sich in den meisten Fällen für Ehepaare. Lediglich wenn ihr nahezu das gleiche Einkommen habt, wird durch das Ehegattensplitting kein großer Unterschied entstehen. Sobald eure Gehälter sich aber stark unterscheiden, entwickeln sich die Steuersätze dank der Steuerprogression zu eurem Vorteil 🤑

4
  Was gilt für homosexuelle Paare?

Das Ehegattensplitting ist auch für homosexuelle Ehepaare eine Option. Solange ihr alle Voraussetzungen für das Splittingverfahren erfüllt, ist es egal, ob es sich um eine gleichgeschlechtliche Ehe handelt 👩‍❤️‍👩

Auch für eingetragene Partnerschaften war das Ehegattensplitting schon möglich. Tatsächlich könnt ihr sogar rückwirkend davon Gebrauch machen für Steuerfälle, die eigentlich nicht mehr offen waren. Das entschied das Finanzgericht Hamburg. Steuerfälle bis 2001 können hierdurch nochmal aufgerollt werden 🤩

5
  Was ist Witwensplitting?

Falls einer der beiden Ehepartner verstirbt, möchte der Staat unterstützend beistehen. Hierfür gibt es das sogenannte Witwensplitting. Dabei hast du die Möglichkeit im Todesjahr deines Partners noch vom Splittingtarif zu profitieren und sogar im Jahr nach dem Tod wird der Splittingtarif angewendet, obwohl du dich dann schon einzeln veranlagen musst.

6
  Was ist Sondersplitting im Scheidungsjahr?

Im Scheidungsjahr können beide noch vom Splittingtarif profitieren. Wenn nun aber einer der geschiedenen Partner noch im selben Jahr wieder heiratet, nutzt derjenige den Splittingtarif mit dem neuen Ehepartner. Die jetzt geschiedene und einzeln veranlagte Person profitiert dann trotzdem noch vom Splittingtarif 👍

Das ist das sogenannte Sondersplitting im Scheidungsjahr.

7
  Wie und wann änderst du die Veranlagungsart?

Solange ein Steuerbescheid nicht rechtskräftig ist, kann die Veranlagungsart geändert werden. Hierfür nutzt du am besten die Einspruchsfrist von einem Monat.

Nach der Frist kann die Veranlagungsart nur geändert werden, wenn folgende drei Voraussetzungen gleichzeitig erfüllt werden:

  • Ein Steuerbescheid von euch wird aufgehoben, geändert oder berichtigt
  • Die Änderung der gewählten Veranlagungsart wird dem Finanzamt mitgeteilt, bevor der Änderungsbescheid bestandskräftig ist
  • Eure Einkommensteuer wäre ohne die Änderung der Veranlagungsart niedriger.
Hinweis

Fazit

Steuern können kompliziert sein, daran ändert auch die Ehe nichts. Auch als Paar steht ihr noch vor der Wahl zwischen Elster und Steuerberater. Die Wahl zwischen teurer Hilfe und verschwendeter Zeit. Alternativ könnt ihr es ja mit Steuerbot versuchen. So braucht ihr nur 20 Minuten für eure Steuererklärung und Fachwissen wird dafür nicht benötigt 🤩

Sprechblase

Häufige Fragen zum Ehegattensplitting

Gibt es Nachteile beim Ehegattensplitting?

Ein bekanntes Problem beim Ehegattensplitting ist, dass der gering verdienende Partner oftmals mehr Steuern zahlen muss, als es bei einer Einzelveranlagung der Fall wäre. Dadurch fühlt es sich für viele so an, als würde es sich nicht lohnen, noch einem Job nachzugehen.

Wird das Ehegattensplitting abgeschafft?

Das Ehegattensplitting selbst wird nicht direkt abgeschafft. Es wird lediglich geplant, die Steuerklassen 3 und 5 abzuschaffen. Hierfür ist aber bisher auch noch kein Termin geplant und als Alternative gibt es jetzt schon die Steuerklasse 4 mit Faktorverfahren.

Was ist Realsplitting?

Beim Realsplitting werden Unterhaltszahlungen an den getrennt lebenden oder geschiedenen Ehepartner bzw. Ex-Ehepartner in der Steuererklärung angegeben, um die persönliche Steuerlast zu senken. Absetzbar sind die Unterhaltszahlungen als Sonderausgaben.

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