Was sind nachträgliche Herstellungskosten?
Wenn du ein Haus sanierst, sind das oftmals Erhaltungsaufwendungen. In einigen Fällen allerdings handelt es sich dabei auch um sogenannten nachträgliche Erhaltungsaufwendungen. Diese Kosten bringen einige steuerliche Schwierigkeiten mit sich, die du kennen solltest. Alles, was du darüber wissen musst, erfährst du hier 🤝
Das Wichtigste zu nachträglichen Herstellungskosten in Kürze
- 🏠Nachträgliche Herstellungskosten liegen vor, wenn ein Gebäude nach der Fertigstellung erweitert oder wesentlich verbessert wird.
- 💶Betragen die Aufwendungen je Maßnahme höchstens 4.000 € (netto), können sie auf Antrag als Erhaltungsaufwand behandelt werden.
- 🚫Die Vereinfachungsregel gilt nicht, wenn es sich um Maßnahmen zur endgültigen Fertigstellung eines Neubaus handelt.
- 🔧Keine nachträglichen Herstellungskosten entstehen, wenn das Gebäude sein Wesen ändert oder neu geprägt wird. Der Umbau einer Schäune zum Wohnhaus würde beispielsweise nicht zählen.

Die Themen im Überblick
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Was sind nachträgliche Herstellungskosten?
Nachträgliche Herstellungskosten sind Kosten, die nach der Fertigstellung eines Gebäudes entstehen, wenn du es erweiterst oder wesentlich verbesserst. Du nutzt also Material oder Dienstleistungen, um das Gebäude über seinen ursprünglichen Zustand hinaus zu verändern.2
Welche nachträglichen Herstellungskosten gibt es?
🏗️ Erweiterungen
Du schaffst neuen Raum oder neue Gebäudeteile, z. B.:
- 🚗Anbau eines Wintergartens oder einer Garage
- 🏠Ausbau des Dachgeschosses oder Kellers
- 🌿Anbau eines Balkons oder einer Terrasse
🔧 Wesentliche Verbesserungen
Du machst das Gebäude deutlich moderner oder hochwertiger als vorher, z. B.:
- 🔥Austausch einer alten Heizungsanlage gegen ein modernes System
- 🪟Neue, energiesparende Fenster oder Dämmung
- 🛁⚡Modernisierung von Bädern oder Elektrik
- 🧱Neue Dachdeckung, wenn das alte Dach komplett erneuert wird
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Wann liegen nachträgliche Herstellungskosten vor?
Nachträgliche Herstellungskosten liegen vor, wenn du nach der Fertigstellung eines Gebäudes Aufwendungen hast, die das Gebäude erweitern oder wesentlich verbessern.Du änderst also den ursprünglichen Zustand des Gebäudes so, dass es mehr Raum, eine höhere Qualität oder eine bessere Nutzungsmöglichkeit bekommt.
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Wie unterscheiden sich nachträgliche Herstellungskosten von Erhaltungsaufwendungen?
Der Unterschied zwischen nachträglichen Herstellungskosten und Erhaltungsaufwendungen liegt darin, wie stark du das Gebäude veränderst und welche steuerliche Wirkung das hat 🏠🔧 Erhaltungsaufwendungen
Erhaltungsaufwendungen dienen nur dazu, das Gebäude in seinem bisherigen Zustand zu erhalten oder wiederherzustellen. Es findet keine wesentliche Verbesserung statt. Diese Kosten kannst du sofort in voller Höhe als Werbungskosten absetzen 💶
🏗️ Nachträgliche Herstellungskosten
Nachträgliche Herstellungskosten entstehen, wenn du das Gebäude erweiterst oder wesentlich verbesserst. Das Gebäude hat danach einen höheren Gebrauchswert oder Standard. Die Kosten musst du aktivieren und über die Nutzungsdauer abschreiben 📅
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Wie werden nachträgliche Herstellungskosten steuerlich behandelt?
Nachträgliche Herstellungskosten werden steuerlich nicht sofort abgesetzt,sondern müssen aktiviert und über die Nutzungsdauer abgeschrieben werden 🧾 Diese Kosten erhöhen den Anschaffungs- oder Herstellungswert des Gebäudes. Sie gelten also nicht als Werbungskosten, sondern als Investition in das Anlagevermögen.
1️⃣ Aktivierung:
Die Aufwendungen werden zum Gebäudewert hinzugerechnet.
Beispiel
Dein Haus kostet 200.000 € und du investierst 20.000 € in den Dachausbau. Der neue Gebäudewert liegt nun also bei 220.000 €.
2️⃣ Abschreibung (AfA):
Die Gesamtkosten werden über die Restnutzungsdauer des Gebäudes verteilt. Bei Wohngebäuden meist 2 % pro Jahr über 50 Jahre. Bei neueren Gebäuden gelten ggf. andere Sätze, je nach Baujahr.
3️⃣ Steuerlicher Effekt:
Du kannst die nachträglichen Herstellungskosten nicht auf einmal, sondern jährlich anteilig als Abschreibung geltend machen.
Beispiel
Du lässt 25.000 € in den Dachausbau investieren. Bei 2 % Abschreibung pro Jahr kannst du 500 € pro Jahr als Werbungskosten absetzen.
4️⃣ Vereinfachungsregel: 4.000-€-Grenze*
Bleiben einzelne Baumaßnahmen unter 4.000 € netto, kannst du sie auf Antrag immer als Erhaltungsaufwand behandeln. Somit kannst du sie dann doch auf einen Schlag als Werbungskosten absetzen.

Fazit
Du weißt nun, wie du mit nachträglichen Herstellungskosten in der Steuererklärung umgehen musst. Jetzt musst du nur noch deine Steuererklärung machen, um von all den Steuervorteilen profitieren zu können. Mit der Steuerbot-App dauert das nur 20 Minuten und du brauchst keinerlei Steuerfachwissen 🤯

Häufig gestellte Fragen zu nachträglichen Herstellungskosten
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